Die Entstehung unserer Siedlung

Bei Alteingesessenen heißt es noch heute "Tante Rosas Haus", das Haus, das heute Christoph gehört. Es wurde schon während des Krieges gebaut, Tante Rosa, eine Verwandte von Bauer Götker, wohnte zu Kriegszeiten darin, sie war dem Bombenhagel der Großstadt entflohen. Allerdings war das Haus damals sehr viel kleiner: das Reetdach hörte dort auf, wo heute das Ochsenauge eingebaut ist. An der Rückseite befand sich ein kleines Fenster, darunter ein Anbau mit Teerpappendach. In diesem Anbau wurde Holz und Kohle gelagert. Wahrscheinlich stand in der Diele ein Herd zum Kochen und zur Beheizung. Stromanschluß gab es, das Wasser mußte von einer Pumpe auf dem Grundstück von der Nahmer geholt werden. Marianne Janssen erinnert sich, daß dieser Brunnen 30m tief gewesen sei und sehr gutes Wasser geliefert habe. Eine zweite Pumpe habe es auf dem Eckgrundstück, heute Eickhoff, gegeben, allerdings nur 12m tief mit weniger gutem Wasser.

Zu Anfang gab es nur "Plumpsklos" mit Gruben, die einmal im Jahr von einem Unternehmer abgepumpt wurden.
1958 sorgte dann Herbert Rodekamp dafür, daß alle Häuser fließendes Wasser bekamen: Bei Bauer Götker wurde eine elektrische Pumpe installiert und jedes Haus angeschlossen. Dieses Wasser war stark eisenhaltig, sah leicht braun aus und war zum Verzehr eigentlich nicht geeignet. Zum Kaffee- oder Teekochen brachte man sich einen Kanister Wasser von zu Hause mit. Die verlegten Leitungen waren auch nicht frostsicher verlegt, daher wurde zum Spätherbst das Wasser abgeschaltet. Zum Termin des Wiederanstellens mußte man möglichst anwesend sein, um evtl. aufgetretene Frostbrüche gleich zu beheben.

Diese Situation gab es noch 1951, als Karl Heinz und Marianne Janssen mit dem Bau ihres Doppelhauses begannen, zusammen mit Bruder und Schwager Robert Belgrad. Außer Tante Rosas Haus gab es 1951 schon das Haus Blanke, Wergen, von der Nahmer und Hagena sowie auf der anderen Seite Haus Eickhoff.
Während der Bauzeit ihres Hauses erhielten Janssens oft Besuch von Ali, einem zahmen Storch, der aus dem Nest gefallen war und bei Götkers Zuflucht gefunden hatte. Sobald Ali das Brummen des Janssen'schen Motorrades hörte, kam er an um mit zu frühstücken.Der Bau Janssen lag lange still, weil keine Baugenehmigung für das Doppelhaus erteilt werden sollte. 1955 wurde es dann aber fertiggestellt. Kurz vorher war das "Wespennest" (heute Seidel) erbaut worden. Es erhielt seinen Namen nach den nach rechts und links von der Treppe wie Waben abgehenden kleinen Schlafbutzen. Der Eingang war von vorn, eine Terrasse gab es noch nicht.

In den folgenden 10 Jahren entstanden 11 weitere Häuser. Danach gab es erst einmal einen Baustopp und eine Neuvermessung. Jedes Grundstück mußte mindestens 400qm groß sein. Dank der Mühe, die sich Rudolf Menke als Statikingenieur gab, konnte dieses Ziel erreicht werden. Es wurden auf dem Papier Grenzen verschoben, der Weg vor der Häuserreihe Christoph bis zum Haus Hagena, zur "Schweinewiese" hin verlegt

1972 konnte der Baustopp aufgehoben werden. Inzwischen gab es eine Kanalisation und eine zentrale Wasserversorgung. Danach setzte dann ein wahrer Bauboom ein: auf der "Schweinewiese" bauten die Familien Harms und Neumann. Auch die Häuser Möhlmann, Küstermann, Eisinger, Tiemann jr. und Weitkamp entstanden. Die Siedlung konnte sich nur deswegen entwickeln, weil nach Vollendung des Deichbaus (1944-1953) die Grundstücke vor dem winterlichen Hochwasserüberflutungen geschützt waren. Beim Deichbau wurden 7000 Hektar Ackerland vor Überschwemmungen geschützt, an die schädlichen Wirkungen auf den See hat wohl niemand gedacht oder sie auch nur erahnt.

Die Familie Götker-Mügge, die im Laufe der Jahre die Landwirtschaft aufgab, ist ausgestorben. Die einzige Tochter war mit Friedrich Ruröde verheiratet, daher der heutige Name unserer Siedlung. Nach dem Tod von Oma Wilma Götker erbte Harald, ein Großneffe der Familie den Besitz.

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